Getrocknetes Holz gegenüber nicht getrocknetem Holz, die Unterschiede im Überblick!
Getrocknetes oder nicht getrocknetes Holz klingt ausgesprochen logisch und einleuchtend. Was das genau bedeutet, geht allerdings einen Schritt weiter. In welcher Situation müssen Sie unbedingt zurückgetrocknetes Holz haben und in welchen Situationen ist nicht getrocknetes Holz geeignet? Dieser Blog verdeutlicht all dies.
Dies ist - mit Abstand - die wichtigste Frage. Sie kennen bestimmt die Haustür aus Holz, die bei nassen, kalten Herbsttagen klemmt. Oder den Holzfußboden bei einem Ihrer Freunde, der immer gewölbt ist. Massives Holz arbeitet wie ein Schwamm. Nass quillt es. Trocken schwindet es. Dem können Sie nicht entgehen. Das Trocknen des Holzes sorgt allerdings dafür, dass Quellen und Schwinden hinterher nicht so ausgeprägt sind. Zudem: Holz muss immer ca. 10 % Feuchtigkeit enthalten, um Holz zu bleiben. Kurz gesagt, Holz arbeitet, Holz lebt, getrocknet oder nicht getrocknet macht dabei keinen Unterschied.
Bitte beachten Sie! Berücksichtigen Sie jedoch, dass nass geregnetes Holz nichts mit dem Begriff getrocknetes Holz zu tun hat.
Sie möchten einen Esstisch aus Gerüstholz für die Küche anfertigen? Oder eine Ladeneinrichtung mit Brettern aus Lärchenholz an der Wand gestalten. Dann nehmen Sie ganz einfach getrocknetes Holz. Warum? Mit Gerüstholz-Brettern als Beispiel kann ich es am einfachsten erklären. Ein frisch gesägter Baum ist voller Feuchtigkeit. Bei Gerüstholz sägt man diesen Baum in Bretter mit einer Dicke von 3 cm und einer Breite von 20 cm. Wenn Sie aus diesen Brettern einen Tisch zimmern und ihn ins Haus stellen, werden Sie überrascht sein. Die nicht getrockneten Bretter schwinden in Ihrem geheizten Haus auf eine Breite von ca. 19,3 cm. Sie sehen Spalten von 7 mm in Ihrer Tischplatte und die Tischbeine stehen innerhalb von 2 Wochen schief. Das möchten Sie natürlich ganz und gar nicht. Mit getrockneten Gerüstholzteilen arbeiten Sie sofort mit Brettern von 19,3 cm. Abhängig von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur bewegt sich das Holz dann nur noch ein paar Millimeter.
Sie möchten Ihren Esstisch oder Parkettboden aus Eichenholz richtig pflegen? Dann sorgen Sie für eine Luftfeuchtigkeit von 45 - 60 %. Dieser Prozentsatz ist zudem auch für Ihre Gesundheit als Mensch optimal. Benutzen Sie einen Luftbefeuchter. Und seien Sie vorsichtig mit Klimaanlagen. Beim Verlegen eines Holzbodens empfehlen wir immer, die gelieferten Dielen circa 45 Stunden in dem entsprechenden Raum in geöffneter Verpackung akklimatisieren zu lassen. Unterschätzen Sie dies nicht. Bei Neubauhäusern empfehlen wir sogar eine professionelle Feuchtigkeitsmessung. Bei der Verlegung von massiven Parkettböden aus Eichenholz und auch von Zweischichtparkett-Böden sollte man dies sehr genau nehmen.
Holz fachmännisch trocknen zu lassen kostet schnell mal 50 Euro pro Kubikmeter. Kurz gesagt, getrocknetes Holz ist schlichtweg teurer. Da liegt man mit einem Mal bei 10 % mehr. Je trockener desto besser stimmt auch nicht immer. Wenn Sie eine Holzterrasse aus imprägniertem Kiefer-, (Bangkirai) oder Lärche Douglasienholz bauen, hat künstlich zurückgetrocknetes Holz wenig Nutzen. Ihre Holzterrasse wird regelmäßig nass vom Regen. Oder die Sonneneinstrahlung ist sehr stark. Sie handhaben bei tropischem Hartholz eine Zwischennaht von mindestens 7 mm und bei Nadelholzarten wie Kiefer und Lärche, die sich mehr bewegen, von 10 mm. Bei nicht getrockneten Terrassendielen kommen Sie damit prima zurecht.
Ein anderes Beispiel, bei dem getrocknetes Gartenholz einen Mehrwert hat. Sie möchten eine Überdachung oder ein Gartenhaus aus edlem gehobeltem Lärchenholz bauen. Mit beispielsweise Blockhausprofilen fertigen Sie eine geschlossene Rückwand an. Diese Wand muss geradlinig bleiben. Mit künstlich getrocknetem Gartenholz ist das Arbeiten des Holzes etwas geringer. Weniger Schwinden und Quellen. Verhindern Sie, dass sich die Bretter mit Feuchtigkeit vollsaugen können. Lasieren Sie die Wand 2-/3-mal, damit sie eine schützende Filterschicht erhält. Nehmen Sie eine Hochglanz-Lasur. Darauf perlt die Feuchtigkeit leichter ab. Legen Sie für einen Moment Ihre vollständige Handfläche auf die Gartenbretter. Fühlen sie sich noch feucht an? Dann warten Sie noch ein paar Wochen mit der Lasur. Lassen Sie Ihr Bauprojekt vorzugsweise noch einige Wochen trocknen. Machen Sie dies bei ungefähr 15 bis 20 Grad.
Auch bei der Anfertigung von Außentischen können Sie getrocknetes Holz nehmen. Wir empfehlen, jeden Tisch 2-/3-mal zu lasieren, um das Holz vollständig vor Feuchtigkeit zu verschließen. Auf diese Weise hemmen Sie das Arbeiten des Holzes und Ihr Tischblatt bleibt ebenmäßig. Für die Anfertigung von Möbeln für den Außenbereich sind auch luftgetrocknete oder nicht getrocknete Gerüstholz-Bretter aus Fichtenholz gut zu verwenden. Eine entsprechende Konstruktion ist allerdings die Grundvoraussetzung.
Wir unterscheiden zwischen künstlichem Trocknen in Trockenschuppen und dem Trocknen an der Luft. Dazwischen liegen Welten. Bei künstlich getrocknetem Holz, auch KD (Killing Drying) getrocknet genannt, sinkt der Feuchtigkeitsprozentsatz für die Nutzung im Außenbereich auf circa 18 %. Bei zum Beispiel Eichenholzböden und Möbelholz für den Innenbereich sinkt der künstlich zurückgetrocknete Prozentsatz auf 10 - 12 %. Das künstliche Zurücktrocknen in einer Holztrocknerei muss langsam geschehen, um die Bildung von Rissen zu verhindern.
Beim Lufttrocknen, dies ist meistens nichts anderes, als das Holz einige Monate in einem Schuppen aufzubewahren, sinkt der Feuchtigkeitsprozentsatz einfach nicht unter 24 %. Bei tropischem Hartholz, das monatelang aus fernen Ländern unterwegs ist, können wir sehen, dass langsames Trocknen auf natürliche Weise nicht verkehrt ist.
Bei vollen Paketen mit Holz sieht man überall Zwischenlatten zwischen den einzelnen Schichten mit Brettern. Das verhindert Schimmeln während des Trocknens. Die Feuchtigkeit kann dank der Latten entweichen. Diese Latten, die manchmal Streifen mit Farbunterschieden verursachen, haben deswegen einen wirklichen Mehrwert. Der Farbunterschied verblasst glücklicherweise schnell durch die UV-Strahlung.
Bei getrocknetem Holz unterscheiden wir also künstlich getrocknet (KD) und luftgetrocknet (AD). Bei künstlichem Trocknen wird das Holz einige Wochen in Trockenkammern auf einen bestimmten Feuchtigkeitsprozentsatz zurückgetrocknet. Das sorgt dafür, dass die Holzart weniger arbeitet. Eine Holzart, die künstlich getrocknet wurde, wird trotz Witterungseinflüssen nicht mehr so extrem quellen und schwinden. Wir sagen dazu, das schlimmste Arbeiten ist dann Vergangenheit. Bei Holzarten wie Lärche Douglasienholz, Azobé, Garapa und Massaranduba ein Muss, wenn Sie diese hobeln möchten. Nicht getrocknetes Holz lässt sich sowieso schlecht hobeln. Der Preis von künstlich getrocknetem Holz liegt allerdings 10 - 20 % höher als der von nicht getrocknetem Holz. Der Begriff lufttrocknen ist nichts anderes, als das Holz in einem Schuppen trocknen zu lassen. Für Holzarten wie Ipé ist genau das hervorragend, diese Hartholzart ist nicht für künstliches Trocknen in Trockenhallen geeignet.
Kurz gesagt, wird eine stabile Holzart gewünscht, dann wählen Sie künstlich getrocknetes Holz, da ist das meiste Arbeiten verschwunden.